Die Geschichte unserer Abteilung

Gründung der freiwilligen Feuerwehr Ebersteinburg

Im Jahr 1938 ging man zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr über. Grund hierfür war ein Gesetzeserlass zur Neuregulierung des Feuerlöschwesens durch den Reichsminister des Innern.

Mit dem Gesetz war auch der Weg bereitet für einen Feuerschutzpolizei-Apparat, der eine totale Aufsicht über den gesamten Bereich des vorbeugenden wie des abwehrenden Brandschutzes zuließ.

Aus bescheidenen Verhältnissen heraus musste in Ebersteinburg die Wehr ausgerüstet werden. Leider sind von dieser Gründungszeit bis zum Kriegsende nur noch spärliche Unterlagen vorhanden. 

Durch den 1939 ausgebrochenen Krieg wurde der bis dahin gute Fortschritt jäh unterbrochen. Die meisten der Wehrmänner mussten in den Krieg ziehen und so verblieb nur ein kleiner Rest, der während des Krieges den Feuerschutz ausübte. 

In diesen Kriegsjahren war es daher notwendig, dass man zusätzlich Frauen und Mädchen für den Feuerwehrdienst einsetzte.

In der Zeit von 1938 bis 1945 fungierten folgende Wehrführer: Robert Warth, Stefan Eller. Die Schatten des Dritten Reiches wirkten sich auf das Wirken der Freiwilligen Feuerwehr in der folgenden Besatzungszeit nachwirkend aus. 

Mit der bedingungslosen Kapitulation am 8. Mais 1945 begann für die Feuerwehren eine Zeit bitterer Not.

So entstand auch in Baden bereits 1947 ein Gesetzentwurf unter der Federführung der Militärregierung in Freiburg, der dann auch vom zwischenzeitlich gebildeten Landtag von Baden am 25. November 1949 beschlossen wurde. Baden hatte damit erstmals in seiner nahezu 100-jährigen Feuerwehrgeschichte ein Feuerwehrgesetz.

Umso erfreulicher aber ist daher die Tatsache, dass sich nach all diesen schweren Jahren wieder Männer und Jungen fanden, die den wahren Sinn und Zweck der Freiwilligen Feuerwehr erkannten und sich in uneigennütziger Weise zur Verfügung stellten. Von Jahr zu Jahr ging es wieder aufwärts. 

Wettkampfgruppe 1952 mit Tragkraftspritzenanhänger, der bis 1959 das einzige Fahrzeug der Wehr war. 

Von links: Herbert Jörger, Rudi Jörger, Erich Riedinger, Rudolf Reiß, Willi Riedinger, Lothar Schnaible, Bruno Eller, Emil Riedinger, Eugen Krell.

Allzulange mussten sich die Wehrmänner mit einer alten Handdruckspritze herumplagen, ehe im Jahre 1948 die erste Motorspritze (TS 8) angeschafft wurde. 

Kurz darauf war auch die Beschaffung einer zweiten TS 8 möglich. Wenig später wurde auch der hierzu erforderliche Anhänger beschafft. Somit war in technischer Hinsicht den Wehrmännern doch viel Last von den Schultern genommen und deren Arbeit und das Wirken erleichtert.

Erstes Löschfahrzeug im Jahre 1959

Ein großer Augenblick in der Geschichte der Wehr war die Anschaffung des ersten Feuerwehrfahrzeuges 1959, wodurch ihre Schlagkraft wesentlich erhöht werden konnte. Die Kameraden stifteten aus ihrer Kameradschaftskasse zur Beschaffung des Fahrzeuges einen Grundstock in Höhe von 1000 DM.

Die ersten Atemschutzgeräte konnten 1962 angeschafft werden. Von nun an hielt in rascher Folge die Technik Einzug in die Feuerwehr und trug zusammen mit einer intensiven Ausbildung ständig zur Verbesserung der Einsatzfähigkeit bei.

Aus Sorge um den Feuerwehrnachwuchs wurde im Jahre 1963 eine der ersten Jugendgruppen im damaligen Landkreis Rastatt gegründet. 

Am 12. April 1964 ging ein Antrag der Freiwilligen Feuerwehr an den Gemeinderat Ebersteinburg mit folgendem Inhalt:

 “Um den Nachwuchs der Freiwilligen Feuerwehr rechtzeitig zu sichern und schon frühzeitig auszubilden beabsichtigen wir, eine Jugendgruppe mit 8 bis 10 Jugendlichen zu erstellen. Bisher war für solche Jugendgruppen kein Versicherungsschutz vorhanden. Laut Bekanntgabe auf der letzten Wehrführertagung wird nunmehr der Versicherungsschutz für Jugendliche übernommen. Wir bitten um Zustimmung zu diesem Antrag.“

Als die Mitglieder der ersten Jugendfeuerwehr in die aktive Wehr übernommen wurden, ruhte die Jugendarbeit mangels Nachwuchses einige Zeit. 

Erich Riedinger in Personalunion als Wehrführer und Jugendfeuerwehrwart hatte viel zu tun. Er übernahm die Ausbildung der Jugendlichen und schon bald zeigte es sich, dass das Vertrauen in den Nachwuchs auf fruchtbaren Boden fällt.

Als die Gruppe später nach Erreichen der Volljährigkeit in die aktive Wehr übernommen wurde, fanden sich zunächst keine interessierten Jugendlichen mehr, die einen Neuanfang ermöglicht hätten. Kommandant Erich Riedinger selbst übte in den Jahren 1965 -1972 zusätzlich das Amt des Kreisjugendfeuerwehrwartes im Landkreis Rastatt aus. 

Nach mehrjähriger Unterbrechung konnte am 6. Mai 1971 die zweite Jugendfeuerwehr aus der Taufe gehoben werden. Karl Benz, aus der ehemaligen Jugendgruppe hervorgegangen erklärte sich bereit, das verantwortungsvolle Amt des Jugendfeuerwehrwartes zu übernehmen.

1975 wurde in Karlsruhe am erstmals ausgetragenen Landeswettkampf der Jugendfeuerwehren Baden-Württembergs teilgenommen.

Durch die geburtenschwachen Jahrgänge und die Auflösung der Grundschule in Ebersteinburg sowie durch Übernahmen in die aktive Wehr kam die Jugendarbeit in der Feuerwehr Ebersteinburg zeitweise zum Erliegen.

Nach Eingliederung der Gemeinde am 1. Januar 1972 in die Stadt Baden-Baden rüstete man ein Jahr später die Wehr mit Sprechfunk aus. Ein lang gehegter Wunsch ging im Sommer 1974 mit dem Umbau des Gerätehauses in Erfüllung, wozu die Wehrmänner ca. 400 Stunden Eigenarbeit beisteuerten.

1975 wurde durch die Anschaffung von 9 Funkalarmempfängern die „Stille Alarmierung“ eingeführt.

Im folgenden Jahr war die Beschaffung eines Tanklöschfahrzeuges mit diversem Zubehör möglich.

Fahrzeugbestand 1976  

1984 wurde mit der dritten Generation der Jugendfeuerwehr begonnen. Zum Jugendfeuerwehrwart wurde Hermann Warth bestellt. Hermann Warth war von 1979 bis 1984 stellvertretender Kommandant. 

 

Jugendfeuerwehr 1984

Von links. Jugendfeuerwehrwart Hermann Warth, Joachim Mitzel, Patrick Langfeld, Martin Mangler, Mario Stuter, Marco Mangler, Peter Hiesl, Sascha Fecht, Peter Riedinger. 

Vorne: Daniel Daul. Andreas Bliesener.

Am Anfang mit fünf Jugendlichen entwickelte sich kurzfristig ein Stamm von bis zu zwölf Jugendfeuerwehrmitgliedern, darunter waren auch zwei Mädchen.

Vom 5.-8.August 1988 feierte die Feuerwehr Ebersteinburg das 50-jährige Jubiläum

50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Ebersteinburg. Die aktive Mannschaft im Jubiläumsjahr 1988

Der Feuerwehrausschuss 1988, v. l. Siegfried Teuber, Klaus Teuber, Fridolin Benz, Wilfried Riedinger, Erich Riedinger. Rechte Seite v. l. Fidel Benz, Heinz-Gerhard Boden, Michael Riedinger, Hermann Warth

Die aktive Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr besteht im Jahre 1994 aus 29 Mitgliedern sowie einer Altersmannschaft von sieben ehemaligen Aktiven.

Die 3. Jugendfeuerwehr 1984 gegründet, zählt 1994 16 eifrige Jugendliche. Jugendfeuerwehrwart ist Hermann Warth. Jugendgruppenleiter sind Timo Benz und Marco Mangler. 

Im Februar 1994, in der 55. Jahreshauptversammlung übergab nach 35 Jahren der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Ebersteinburg, Erich Riedinger, dass 

Kommando in jüngere Hände. Zu seinem Nachfolger wählten die Feuerwehrangehörigen Michael Riedinger, den bisherigen Stellvertreter. 

Michael Riedinger ging aus der 1971 gegründeten Jugendgruppe hervor. Siegfried Teuber wurde zum stellvertretenden Kommandanten gewählt.

Verabschiedung von  Erich  Riedinger aus dem aktiven Feuerwehrdienst

Das größte Ereignis in diesem Jahr war die Beschaffung eines neuen Löschfahrzeuges.

Zwei Fahrzeuge welche über 25 Jahre im Dienst standen wurden ausgemustert. Für diese Fahrzeuge wurde ein leistungsfähiges LF8/6, mit Löschwassertank im Sommer 1994 in Dienst gestellt. 

In einem Festakt an dem auch die Chorgemeinschaft mit einem Liederbeitrag teilnahm, wurde das neue Fahrzeug von Pfarrer Stöveken eingeweiht.

Für die Ebersteinburger Floriansjünger ging mit der Anschaffung des Löschfahrzeuges ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung.

Beim Hochwasser 1998 und 1999 beim Sturm Lothar war die Ebersteinburger Wehr mit den Baden-Badener Feuerwehren über mehrere Tage im Dauereinsatz.

2001 Vollzog sich ein Wechsel im Amt des Abteilungskommandanten. Der bisherige Kommandant, Michael Riedinger, übergab das Amt an Peter Hiesl. Zum Stellvertreter wurde Martin Riedinger gewählt.

2003, 40 Jahre Dienst am Nächsten. V. l. Fidel Benz, Klaus Teuber, Abteilungskommandant Peter Hiesl, Hermann Warth, Heinz-Gerhard Boden.

Die Ausbildung der Wehr wurde und wird bis zum heutigen Zeitpunkt konsequent betrieben.

Weitere Aufgaben und Alarmierungen für den Kernstadtbereich kamen hinzu. Im Battertgebiet und im Bereich der Merkurbergbahn. Mit dem Start- und Landungsplatz der Gleitschirmflieger, dem Krankenhaus Ebersteinburg, das Pflegeheim „Maria Frieden“ rückten zusehends in den Blickpunkt der Einsätze. 

Auf Grund der Ortskenntnisse wird die Ebersteinburger Wehr bei jedem Einsatz mit hinzugezogen. Die Brandeinsätze sind kontinuierlich zurückgegangen. Im Vordergrund stehen technische Hilfeleistungen und Unfälle, die einer schnellen Alarmierung bedürfen.

Bei größeren Schadenlagen, mehreren Einsätzen parallel oder wenn sie schneller vor Ort sein kann, unterstützt die Freiwillige Feuerwehr die hauptberuflichen Kräfte. Der Wert dieser rein ehrenamtlich erbrachten Leistungen ist nicht hoch genug 

zu schätzen. 

Die freiwilligen Kräfte investieren viel Zeit und Energie, um Gutes für ihre Stadt und Gemeinde zu tun – auch wenn dies mit Familie und Beruf nicht immer leicht zu vereinbaren ist. Die Freiwillige Feuerwehr freut sich immer über Männer und Frauen ab 10 Jahren, die sich für die Teilnahme am Dienst interessieren und dafür gesundheitliche Eignung, technisches Grundverständnis, Teamgeist und hohe Leistungsbereitschaft mitbringen.

Die Freiwillige Feuerwehr ist in Baden-Baden in zehn Einsatzabteilungen gegliedert, die flächendeckend auf das Stadtgebiet verteilt sind:

Balg, Ebersteinburg, Haueneberstein, Lichtental, Neuweier, Oos, Sandweier, Stadtmitte, Steinbach, Varnhalt.

Angegliedert an die Freiwillige Feuerwehr ist die Jugendfeuerwehr in die Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren eintreten und in einer starken Gemeinschaft Spiel, Spannung, Spaß, Sport und Technik erleben können.

Die Jugend hat bis heute bei der Ebersteinburger Feuerwehr einen hohen Stellenwert. 2009 wurden mit den „Fire Kids“ eine neue Generation von Kindern und Jugendlichen für die Feuerwehr angesprochen.

Unter der Leitung von Marco Mangler, Miriam Mangler werden Kinder im Grundschulalter nach dem Unterricht, in einem Projekt das von der Schulleitung unterstützend bekleidet wird, spielerisch Teamgeist, Sozialverhalten und Feuerwehrtechnik nähergebracht.

Die Verantwortlichen hoffen, dass durch diesen Zuwachs und Jugendarbeit der aktive Stamm der Ebersteinburger Wehr in den kommenden Jahren unterstützt, ausgebaut und erhalten werden kann.

Aktuelle Feuerwehrfahrzeuge 2012

Von den Anfängen der Feuerwehr Ebersteinburg, die bis in das Jahr 1822 mit der ersten Erwähnung in der Ortschronik zurück geht, über die Gründung von 1938 bis heute hat das Feuerwehrwesen eine gewaltige Entwicklung durchgemacht. 

Dabei gab es und gibt es immer wieder Personen die durch ihren Pioniergeist und persönlichen Einsatz die Feuerwehr prägten.

In Ebersteinburg war dies Erich Riedinger, der 35 Jahre von 1959  bis 1994 die Geschicke der Ebersteinburger Feuerwehr leitete. Ihm sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt.

Erich Riedinger als Ehrenkommandant, im Kreise seiner Floriansjünger und den Fahnenabordnungen der Ebersteinburger Vereine, beim Antoniusfest 2012.

 

Jubiläum 2013

Jubiläen sind immer Meilensteine in der Geschichte eines Vereines oder der Feuerwehr. Sie sollen nicht nur Jubelfeste, sondern auch Tage der Rückschau, der Besinnung und des Dankes sein. So wurde nicht nur eine umfassende Festschrift zusammengestellt, sondern es wurde auch ein Festbankett sowie eine Feuerwehrolympiade veranstaltet bei der alle Feuerwehren und Anwohner aus dem Umkreis herzlich eingeladen waren.

Pünktlich zum 75-jährigen Jubiläum erhielt die Wehr ihren neuen Mannschaftstransportwagen (MTW) und konnte diesen gegen ein Tanklöschfahrzeug (TLF) welches 1976 in Dienst gestellt wurde eintauschen. Dieser Unimog welcher 

37 Jahre seinen treuen Dienst in der Abteilung tat, kann heute noch beim Historischen Feuerwehrverein in Haueneberstein besichtigt werden. 

2016

Da sich der Einsatzschwerpunkt immer mehr in Richtung Waldgebiet entwickelte erhielt die Abteilung pünktlich zu Weihnachten am 23.12.2016 ihr neues LF 10 auf Allradfahrgestell von der Firma Thoma Wiss (heute Firma Wiss) ausgeliefert. Nach beeindruckend toller Zusammenarbeit mit dem Hersteller (Aufbauer) konnte man den Floriansjüngern kein besseres Geschenk machen. Nach ausgiebigen Einweisungen in Fahrzeug und Gerätschaften konnte dies im Februar 2017 in Dienst gestellt werden.

2020 – 2022 kam aufgrund der Corona Pandemie das Feuerwehrleben praktisch fast zum Erliegen. Die Floriansjünger sahen sich nur noch zu Einsätzen und auch dies nur unter bestimmten Bedingungen. Abteilungsproben, Versammlungen, Festen/Ausflüge, dass bekannte sonntags Frühshoppen aber auch die Jugendfeuerwehr- und Fire Kids Proben mussten abgesagt werden. Da ein Ausfall der Feuerwehr nicht eintreten durfte, wurden auch Beschränkungen aufrechterhalten, obwohl es gesetzlich schon Lockerungen gab. Eine solche noch nie da gewesene Situation hat das „Vereinsleben“ schon sehr beeinträchtigt, so waren wir, um so glücklicher, dass alle Kameraden dabeigeblieben sind.

Nach unglaublichen 21 Jahre gab es dann im Mai 2022 einen Wechsel bei der Abteilungsführung bei der Peter Hiesl das Amt an Kevin Wagner übergab. 

Nach 35 und 21 Jahren der Vorgänger tritt er hier nun in Große Fußtapfen. Zu seinem Stellvertreter wurde ein weiteres Mal Martin Riedinger gewählt.

Kommandant: Kevin Wagner, ehm. Kommandant Peter Hiesl, stellv. Kommandant Martin Riedinger

Auch Technisch hat sich in den letzten Jahren viel getan, neben der Einführung von Divera während Corona, wodurch man stehts einen Überblick hatte wer sich in Quarantäne befindet und wer Einsatzbereit ist, hatte man so auch zusätzlich eine weitere Möglichkeit die Kameraden zu alarmieren. 2022 wurden dann auch die analogen Fernmeldeempfänger durch digitale getauscht, die Fahrzeuge bekamen das sogenannte Rescuetrack wodurch Einsätze empfangen werden können und man zu den entsprechenden Einsatzorten navigiert wird. Aber nicht nur die Fahrzeuge wurden immer vernetzter auch in der Abteilung selbst gab es 2023 einige Neuigkeiten, so wurde eine Homepage aufgebaut und auch ein Instagramm Account eingerichtet, somit war die Abteilung auch digital präsent und konnte den Bürgern einen Einblick in das Feuerwehrleben ermöglich. 

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